Hallo und schön dass du dich auf unserem Reiseblog verirrt hast ;) die folgenden Berichte sind so sortiert, dass die neusten Posts oben zu finden sind. Falls du den Anfang unserer Reise durch Europa verpasst hast, kein Problem! Schau einfach auf den Seiten - 6 Monate durch Europa Teil 1  & II - vorbei. Sonst, euch allen viel Spaß beim lesen und miterleben :)

19. Woche

On Tour

Hallo ihr Lieben, die Tage ziehen an uns vorbei und die Wochen rinnen dahin, ohne das wir überhaupt bemerken wie schnell die Zeit vergeht. Unsere Tage sind gefüllt mit surfskaten, surfen, wandern, relaxen am Strand und vielem mehr, so dass wir zwischenzeitlich kaum Zeit finden euch auf dem laufenden zu halten. Deswegen gibt es diese Woche mal wieder ein Video, hier nehmen wir euch mit auf die von uns befahrenen, bewanderten, oder mit dem Kanu erforschten Straßen Europas. Viel Spaß dabei :) 

Artist: Kings of Leon     Song: find me


18. Woche

Frankreich - Spanien

Also sind wir wieder auf Straße, diesmal mit dem Ziel Portugal. Der Plan in kurzer Zeit viele Kilometer hinter uns zubringen, geht bis Bordeaux eigentlich ganz gut auf. Bis es dann nicht auf einmal einen riesengroßen Schlag gibt und die Lenkung versagt.

Na dann an den Seitenstreifen ranfahren und Lagekontrolle, dabei wird uns wir ziemlich schnell klar : wir kommen heute nirgends mehr hin. Also Autopannenservice anrufen und abwarten, kurz darauf schleppt uns ein französischer Pannendienst ab und fährt uns zur Werkstatt.

Dadurch das es schon spät am Abend ist, kann er heute nicht mehr viel für uns tun. Er schaut lediglich in den Motorraum und meint es könne der Keilriemen sein.

Netterweise lässt uns der Kollege auf den einzigen Grünstreifen vor seiner Werkstatt vom Abschlepper und wünscht uns noch eine gute Nacht. Da wir direkt an der Autobahn stehen ist die Nacht sehr laut aber wir sind dankbar das wir kein Hotel beziehen müssen. Bis das Auto repariert ist, gehen weitere 3 Tage ins Land. Den ersten Tag verbringen wir noch kreativ am Auto aber der stetige Autobahnlärm lässt uns dann doch ein Hotel beziehen, eine Porzelantoilettenschüssel und ein Daunenbett haben dann doch was für sich. Derweil die Jungs ihr Bestes geben unser Auto schnellstmöglich zu reparieren, erkunden wir derweil die Gegen mit dem Fahrrad. Diese ist einer der bekanntesten Weinanbaugebiete Frankreichs, demnach passieren wir unendlich viele malerische Weinchateaus.

 

Am Freitag können wir dann unsere Dakota wieder abholen, 400 Euro leichter nehmen wir die Route nach Portugal und beschließen Spanien einfach nur zu passieren. 

 Endlich am Ziel – der Norden Portugals

 

Mitten in der Nacht passieren wir die Spanische Grenze und kommen in Portugal in einem kleinen süßen Städtchen Vila Nova de Cerveira an. Der kleine Dorfparkplatz ist an dem Abend dicht beparkt von portugiesischen und spanischen Campern, der Grund erschließt sich uns erst am nächsten Morgen. Das kleine Städtchen feiert 700. Bestehen und eine Masse an Menschen schiebt sich in das Zentrum, um sich in so manchem Restaurant zu stärken oder auf dem angrenzenden Markt zu schlemmen. Das Städtchen hat sich besonders herausgeputzt und von sämtlichen Dächern hängen Häkelwipfel herab und schmücken so manche Hausfassade.

Wir kommen natürlich nicht drum herum und besorgen uns gleich, unsere heißgeliebte Ei-Blätterteigspeise namens Nata. Oh man, wie sehr haben wir diese portugiesischen Schweinerein vermisst.

 

Den folgenden Tag beschließen wir weiter zu ziehen. Ich hatte auf park4night einen Hof gefunden, der überwiegend Jakobswegtouristen beherbergt aber auch gerne Camper bei sich übernachten lässt. Also stehen wir 30 Minuten später bei Hugo und Alex vor der Tür und bitten um Einlass.

Wir ergattern den letzten Stellplatz und fühlen uns sofort wie zu Hause. Auf dem Grundstück sind neben Schafen auch zwei Pferde zu Hause und der Garten lädt zum entspannen und sonnenbaden ein. Duschen und Küche können gerne mit genutzt werden und die Jungs wollen nicht mal Geld dafür sehen, eine kleine Spende am Ende unseres Aufenthalts nach eigenem Ermessen reicht. Es ist unglaublich wie Gastfreundlich bislang, alle von uns bereisten Länder gewesen sind, da könnte so mancher stoffeliger Deutsche noch was lernen.

 

Wir nutzen die Zeit und erkunden wie immer die Gegend, da dass Meer keine 20 Minuten entfernt liegt werden die Räder ausgepackt und los geht’s. Kaum sind wir am Atlantik angekommen, weiß ich auch schon wieder was ich vermisst habe: Das raue, kraftvolle, unbändige Meer und das Wasser ist fast eisigkalt. 


17. Woche

home sweet home

Als wir unsere Reise geplant hatten, war uns leider klar, dass wir an manchen Geburtstag bzw. an so mancher Hochzeit nicht dabei sein werden. Aber wenn es um die wirklich wichtigen Menschen im Leben geht, dann macht man schon mal gerne eine Ausnahme. Da diejenigen die uns kennen, wissen das wir gerne für eine oder mehrere Überraschungen gut zu haben sind, war klar, wir müssen Ende August zu einer Hochzeit und einem 30. Geburtstag zurück in der Heimat sein. Natürlich, ohne irgendjemanden Bescheid zu sagen.

Also stehen wir an einem verregneten Dienstag bei meiner Mama vor der Tür, meine Schwester öffnet uns völlig verdattert die Tür und ist einen kurzen Augenblick sprachlos.

Der darauffolgende Partymarathon hat es wirklich in sich. Am Donnerstag überraschen wir die Braut an ihrem Junggesellenenabschied, die darauf so von den Socken ist, dass wir froh sind das Sie keine Spontangeburt erleidet. Die Freude ist natürlich riesengroß. Die Hochzeit findet im kleinen Rahmen am Freitag auf dem Nürnbergerland statt, und wir finden kaum Zeit mit allen ins Gespräch zu kommen. Dennoch ist der Tag einzigartig und wir sind glücklich den italienischen Hochsommer kurz verlassen zu haben, da kann selbst der deutsche Regen nichts daran ändern.

Den Tag darauf geht es dann natürlich weiter, zwei Freunde von uns werden 30. und was wäre die tollste Party ohne seine wichtigsten Spaßgäste ;) Kaum das wir angekommen sind, hat uns schon der erste entdeckt und ehe wir uns versehen stürzen sich unsere Madlis auf uns. Ein Knäul aus Armen und Köpfen umschließt uns,… oh man habe wir das und vor allem EUCH vermisst!!

 

Da wir nur eine Woche für Deutschland geplant haben, müssen wir uns leider bei allen, anderen Entschuldigen die wir nicht gesehen haben. 7 Tage sind einfach nicht genug für alle, aber keine Sorge im November sind wir wieder für alle verfügbar ;)


16. Woche:

Inland Sardiniens

Eseltrekking

 

Derweil ich die Wochen den Reiseführer durchstöbere, stolpere ich über die Möglichkeit Trekkingtouren mit Eseln zu unternehmen. Wir sind natürlich sofort Feuer und Flamme und buchen über eine Deutsche Website direkt eine Tour. Es werden Tages- bis Wochentouren angeboten, in denen man mit dem Esel die Gegend von Ogliastra alleine oder geführt erkunden kann.

Am Dienstag ist es dann endlich soweit, Antonio und sein Bruder Michele erwarten uns mit 3 grauen Freunden in Santa Maria Navarese. Die treuen und wunderschönen Augenpaare gehören zu Luna, dem jüngsten Esel, diese ist 3 Jahre alt und noch ganz jung und unerfahren, deshalb gilt der heutige Ausflug für Sie eher als Lernerfahrung. Dann wären da noch Moskita, die 12 Jahre alte Eselin, und Gastone der 9 Jahre alte männliche Esel. Keine zwei Minuten später hat jede von uns die Zügel eines Esels in der Hand und wir laufen, mit Antonio voran gehend, los durch die dicht bewachsene Berghänge. Aida hat mit ihrer Eselin deutlich mehr zu kämpfen als ich., Moskita ist laut Antonios Aussage eine kleine Queen. Mit dem täglichen Umgang einer Prinzessin / Queen kennt sich meine Frau eigentlich aus ;), doch anscheinend nicht gut genug. Moskita bleibt alle 10 Meter stehen und bewegt sich erst nach mehrfachen Bitten die so aussehen, dass Aida die Zügel strammer zieht und sie mit lieblichen Worten bezirzt währenddessen ich am anderen Ende stehe, und mit einem Stock liebevolle Piekse Attacken auf ihr Hinterteil abgebe. Der Erfolg, ihr könnt es euch denken, ist mäßig :) Also schauen wir einfach das Moskita, derweil sie läuft, immer was zu fressen im Maul hat und damit geht’s erstaunlich besser voran ;)

Nach 4 Stunden persönlicher Tour und jede Menge lehrreicher Informationen über Flora und Fauna, treten wir den Rücktritt an und ein typisch sardisches Picknick wartet auf der Eselranch auf uns.

Doch bevor wir essen, dürfen wir die Esel noch versorgen, das heißt: striegeln und füttern!

Derweil Gastone und Moskita die Behandlung genießen, starren uns 10 neidische Eselaugenpaare an.

 

 

Wir erhalten von Antonio und Michele einen Tipp für einen Besuch einer nahegelegenen schönen Badebucht, die direkt in einer Schlucht liegt und weniger von Touristen überlaufen ist als die üblichen Strände an der Ostküste. Da wir uns dringend den Staub vom Leibe waschen wollen,, kommt uns dies mehr als gelegen. Am Strand Pedra Longo angekommen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die vor uns liegenden Felsmassen und das klare türkisfarbene Wasser zieht nicht nur Badetouristen an, sondern auch Kletterer die ihr  Glück an den Felswänden versuchen.

Agriturismo „Sa Mola“

 

 

Auf der Reise zu den Wildpferden, fahren wir ein kleines nahegelegenes Familienunternehmen an. Neben der Produktion von Olivenöl, kümmert sich die Familie auch um die Bewirtung ihrer Gäste, die in den eigenen Olivenhainen übernachten dürfen. Wir haben mal wieder eine kleine Perle gefunden! Wir stehen mitten im Olivenhain und vor uns sind mehrere kleine Verweiloasen in Form von Hängematte die in den Olivenbäumen hängen oder Strohmatten die unter diesen liegen. Überall stehen verstreut kleinere Sitzgruppen herum die zum Entspannen und Genießen einladen. Das geplante Abendessen mit heimischen, selbstproduzierten Produkten ist der absolute Wahnsinn. 

Il Parco della Giara

 

Den nächsten Tag starten wir entspannt und fahren den nahegelegenen Wildtierpark an. Dieser ist frei zugänglich und kann nach kurzer Anreise mit dem Auto, zu Fuß erkundet werden. Das 4300 Hektar große Gebiet ist Heimat von mehr als 500 Wildpferden. Diese wurden früher von den Einheimischen unter barbarischen Bedingungen für die Landwirtschaft gehalten. Jedoch mit dem Aufkommen der Industrie, wurde die Haltung der Pferde zu teuer und diese wurden sich selbst überlassen, zum Glück wie sich jetzt zeigt. Wir lassen uns kurz von einem ortsansässigen Ranger einführen und starten voller Vorfreude. Es dauert keine 30 Minuten und schon erblicken wir die ersten Wildpferde und einige Kühe. Die Tiere sind so an den Anblick von Menschen gewöhnt, dass wir bis auf wenige Meter an sie herantreten können. Sogar die Muttertiere mit ihren jungen Fohlen scheint unsere Anwesenheit nicht zu stören.

 

Umgeben von hohen Felsen und basalartigen Abhängen überragt die Giara, mit 600 Metern über dem Meeresspiegel, alle anderen umliegenden Hügel. Also kein Wunder, dass sich damals einige prähistorische Völker ansiedelten., Davon zeugen auch noch unzählige Nuraghendörfer. 

Pasta Kurs

 

Da wir die letzten 8 Wochen in den herrlichen Genuss von absolut einzigartig leckerer Pasta gekommen sind, stellt sich uns natürlich die Frage: „wie und wo bekommen wir so leckere Pasta in Nürnberg bzw. Deutschland her?“

Wir kommen schnell zu der Erkenntnis, dass dies eher aussichtslos sein wird, also beschließen wir uns die Hilfe Einheimischer zu holen. Nach kurzer Online-Recherche finden wir Isabella & Valerio die uns für einen Tag mit in ihr kleines Altbauhaus in Sinnai, wenige Kilometer von Cagliari entfernt, einladen um mit Ihnen typische sardische frische Pasta zuzubereiten.

Mit von der Partie sind an diesem Tag noch ein weiteres Pärchen die sich in die simple und doch geheimnisvolle Welt der sardischen Pasta einweisen lassen. Auf dem Plan stehen also Cullurgiones, dies sind gefüllte sardische Ravioli, die durch eine besondere Falttechnik verschlossen werden. Des Weiteren bereiten wir  Mallorredus zu, diese Nudeln sehen wie kleine Würmchen aus und werden auch die sardischen Gnocchis genannt.

Mit Schürze und Haube bewaffnet stehen wir also zu sechst in der Küche von Isabella und Valerio. Wir schütten Zutaten zusammen, kneten Teig, schnippeln Kräuter und versuchen uns in der filigranen Falttechnik der sardischen Pasta. Aida erweist sich als ein absolutes Naturtalent, ihre Cullurgiones sehen beim ersten Mal schon so perfekt aus, dass selbst Isabella und Valerio aus dem Staunen nicht mehr herauskommen..  Meine Ravioli hingegen, sehen eher aus als hätte sich eine Kindergartengruppe im kneten versucht, aber es ist ja schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ;).

Nachdem die Pasta fertiggekocht ist, werden die Cullurgiones einfach mit zerlassener Butter und Salbei aus dem heimischen Garten serviert, die Mallorredus hingegen werden in einer eigens eingekochten Tomatensoße mit Basilikum vermengt und anschließend ebenfalls auf dem Teller serviert.

Unsere Gastgeber servieren uns dazu ganz selbstverständlich sardischen Rotwein, typischen Pecorino und eingelegtes Gemüse aus dem eigenem Anbau. Das Essen ist so einfach und dennoch so unglaublich lecker, dass wir mit jedem Bissen dem Himmel ein Stückchen näher kommen. Wir genießen die Gemeinschaft, die gemeinsamen Gespräche und sind einfach nur dankbar erneut so unendlich gastfreundliche, herzliche und liebevolle Menschen kennen gelernt zu haben. 

Rom

 

Nach fast 8 Wochen Sardinien beschließen wir weiter zu ziehen und kehren nach einer wunderschönen und traumhaften Zeit, der Insel den Rücken zu. Über Olbia nehmen wir die Nachtfähre und versuchen in den 7 Stunden auf hohen See, wenigstens ein wenig Schlaf zu erhalten. Auf dem Festland angekommen, steuern wir direkt Rom an.

 

Sightseeing in wirklich abgespecktem Maße

 

Wir laufen lediglich durch die Stadt und hoffen dem „Franz´l“ über den Weg zu laufen - wir hätten da so einige Punkte die dringend geklärt werden müssten, bzw. sind wir der Meinung der Laden gehört mal ein wenig auf Vordermann gebracht … aber leider lässt sich keiner Blicken. So genießen wir die gut gefüllten Straßen Roms und nach 30.000 Schritten auf dem Tacho, beschließen wir den Rücktritt anzutreten.

 

Wir haben bewusst das Kolosseum und die Sixtinische Kapelle ausgelassen. Die langen Warteschlangen bei der Hitze hätten unsere Laune sicherlich getrübt, und das Geld für die recht hohen Eintrittspreise haben wir dann lieber in ein paar Flaschen toskanischen Wein investiert :)