1 Jahr des Ausbaus

 

 

In dieser Zeit haben wir einiges über uns lernen dürfen.

Eins haben wir allerdings besonders schnell gelernt. Nämlich, was für eine Tragweite die Worte "schnell" und "einfach" haben, und wie oft wir diese im Alltag "mal schnell" flapsig gebrauchen :)

Dennoch sind wir in vielen Momenten ein Stückchen über uns hinaus gewachsen und auf den Spruch: "das kannst du nicht" geben wir schon lange nichts mehr! 

 

Wir haben sehr viel selber an unserem Auto geschraubt und gebaut, aber wir gehören definitiv nicht zu den Menschen, die sich nicht Hilfe geholt haben.

 

An dieser Stelle gleich mal ein riesen großes Dankeschön an Alle, die an uns geglaubt haben oder uns fleißig mit Rat und Tat zur Seite standen.

Auch ein großes Dankeschön gilt meinem großen-kleinen Bruder, der den perfekten Namen für unser Auto geliefert hat:

 

Dakota

(indigenen Ursprungs) bedeutet Freund, Verbündeter

 

Für die Mutigen unter euch, die auch so ein Abenteuer wagen wollen - wir hatten keinerlei professionelle Vorkenntnisse oder gar eine Werkstatt zu Hause.

Youtube, private E-Books, Ausbau-Blogs und alles was uns zusätzlich zur Internetrecherche geholfen hat, wurde genutzt.

 

Also trau dich und versuch dein Glück!

Wir können abschließend sagen, dass es jeden Ärger wert war. Sicherlich würden wir rückblickend einige Sachen anders machen aber den Ausbau bereuen wir nicht. 

 

In den kommenden Beiträgen wirst du einen kleinen Einblick von dem erhalten was dich erwarten könnte.

Dazu werden sicherlich einige Baumarktbesuche gehören ...und noch ein paar mehr, wie viele es schlussendlich waren.... keine Ahnung wir haben irgendwann den Überblick verloren ;D

 

So, nun viel Spaß beim lesen :)

 

 


 

 

Am Anfang stand die Frage:

-"Welche Karre kommt überhaupt in Frage?"-

 

So wirkliche Vorstellungen hatten wir nicht. Eines stand lediglich fest. Ich, Debo muss darin stehen können!

Somit war zumindest schon mal klar, dass es ein hoher Transporter werden muss. Die Länge ist natürlich auch entscheidend, da wir auch mal auf Küstenstraßen und Serpentinen unterwegs sein wollen. Und das wohl bemerkt, auf dem Land, wo uns eine rollende Titanic nicht weiter bringt.

 

Mercedes & VW wären echt das Nonplusultra gewesen, allerdings sind dies auch die zwei Hersteller mit den kostspieligsten Modellen. Die Transporter von Opel schienen uns im ersten Moment zu wuchtig, weshalb für uns dann nur der Fiat Ducato oder Ford Transit übrig blieben.

 

Für die unter euch, die Ähnliches vor haben: besucht einfach mal zu einem nahegelegenen Autohändler und schaut euch die zu verkaufenden Modelle an. Dadurch haben wir ein gutes Gefühl, bekommen was wir uns vorstellen können, oder eben auch nicht.

 

Anschließend ging es dann an die Websuche. Wir haben viele Händler angeschrieben und eines ist deutlich geworden: 

Mädels! Da draußen braucht ihr eine dicke Haut!

 

 Wir haben uns alle Klischees reinziehen müssen von

"Kann ich bitte mit Ihrem Mann sprechen?"

oder "... Achso dann sind Sie wohl die Sekretärin?" 

bis hin zu "An Frauen verkaufe ich nicht!" 

 

Vorteil an solchen Begegnungen: Die Fahrzeuge waren somit definitiv aus dem Rennen was die Auswahl schmälerte. Im April 2020 war es dann endlich soweit, wir hatten unser Auto gefunden:

 

Ford Transit

Baujahr 2010

160.000km drauf

Zulässiges Gesamtgewicht 3000 kg

5,7m lang und 2,6m hoch  

für 7,300 Euro 

 

Hier an der Stelle sollte vielleicht erwähnt werden, dass wir uns nur zwei Autos live angesehen haben und das Zweite war es dann.

Bei einem netten fränkischen Autohändler in Fürth gleich um die Ecke. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.

 

A


 

 

 -Wo zur Hölle stellen wir diesen Koloss unter?-

 

So, nun ging es dann erstmal um die Zulassung des Fahrzeugs. Zum damaligen Zeitpunkt schwappte die erste Corona Welle nach Deutschland, was bedeutete, dass es nicht so leicht war, einen zeitnahen Termin bei der KFZ-Zulassungsbehörde zu bekommen. Dank eines sehr freundlichen Sachbearbeiters der Stadt Nürnberg und unserer systemrelevanten Jobs, haben wir nur zwei Wochen auf einen Termin gewartet.

 

Wir wohnten zum Zeitpunkt des Kaufs zentrumsnah in der Nürnberger Südstadt. Das bedeutet, dass in unserer Wohngegend chronischer Parkplatzmangel herrscht und es nahezu unmöglich ist, in einem so zentralen Stadtteil einen Transporter zu parken. Dank einem unserer besten Freunde, konnten wir Dakota kostenfrei an seinem Arbeitsplatz (eine Schreinerei im Fürther Umland) abstellen. 

An Tagen, an denen wir am Auto werkeln oder putzen wollten, konnten wir Dakota dann im Hinterhof unseres Miethauses parken. Das hieß dennoch, dass am Freitag Abend Dakota abgeholt und im Hinterhof abgestellt werden musste, um es am Sonntag schließlich wieder zurück nach Fürth-Sack zur fahren.

 

Über den Winter haben wir uns einen überdachten Garagenstellplatz gemietet, was rückblickend die richtige Entscheidung war. Die Wintermonate 2020/2021 haben doch einiges an Schnee und Kälte mit sich gebracht.

 

 


 

 

 -Das Öffnen der Büchse der Pandora-

 

Nachdem alle bürokratischen Grundvoraussetzungen erfüllt waren, ging es endlich ans Eingemachte. 

Die gesamte Verkleidung sowie die Trennwand zwischen Fahrerhaus und Laderaum musste raus. Zum Glück waren diese nur mit Kunststoffnieten /-schrauben befestigt, weshalb wir alles mit wenigen Handgriffen ausbauen konnten. Zwei Löcher im Boden der Karosserie mussten wir lediglich in Kauf nehmen. An diesen besagten Stellen konnten wir nur mit der Flex die verrosteten Schrauben der Siebdruckplatte entfernen. Die Löcher haben wir aber problemlos wieder verschlossen.

 

 

Dann hieß es erstmal putzen und anschließend beurteilen, was ist Dreck und was ist Rost.

Jeder der schonmal ein Auto ausgebaut hat kann uns sicherlich zustimmen, die Verkleidung raus zu reißen ist ein wenig so, als würde man die Büchse der Pandora öffnen... du weißt nie was sich darunter verbirgt.

 

Doch wir hatten richtig Glück!

An manchen Stellen, wie beispielsweise unter der Siebdruckplatte (dem Boden) war es echt dreckig und süffig. Die rostigen Stellen waren aber wirklich in überschaubarer Zahl vorhanden und ganz wichtig: keine größeren unschönen Überraschungen :)

 

 


 

 

 -Weg mit dem Rost-

 

Überraschung hin oder her, das bisschen Rost was wir hatten, musste definitiv weg!

Unter dem Boden war es wirklich überschaubar. Allerdings war unter der Fußmatte die den ganzen Fahrerraum auskleidete, voller großer rostigen Stellen und die Matte war auch noch mit Wasser vollgesogen. Also mussten wir uns teilweise von ihr trennen und den restlichen Teil im Fahrerhaus trocknen lassen.

 

Den Rost mussten wir "einfach" mit Stahlbürsten abtragen, was leichter klingt, als das es getan ist. Da das Auto viele kleine Furchen hat, benötigten wir Fingerspitzengefühl und vor allem Geduld. Nach 3 Tagen war der Transporter dann rostfrei. 

Im Anschluss Rostumwandler auf die befreiten Stellen pinseln, lackieren und schon sieht das Auto fast wie neu aus.

 

So ein Autoausbau bringt natürlich einige neugierige Mitmenschen ans Tageslicht, so auch unseren stoffeligen Nachbarn, dem wir zu verdanken hatten, an manchen Wochenenden im Hinterhof parken zu dürfen.

Dieser betreibt eine Motorenwerkstatt und hat demnach einiges an Material in der Garage stehen von dem wir Leien noch nie gehört hatten. Er kramte aus den Tiefen seiner Werkstatt eine Dose Unterbodenschutz heraus, die wir natürlich dankend angenommen haben. Die schwarze Masse sieht aus wie Teer, stinkt wie Sau und schreit einfach nur nach Krankheit.

 

Aber dieses Zeug ist so wasserabweisend wie Teflon und lässt nichts an Feuchtigkeit bzw. Rost durch. Wir haben dann direkt den gesamten Boden im Fahrerhaus inkl. der weiteren Roststellen im Fahrzeug damit behandelt.

 

An dieser Stelle auch nochmal ein Dankeschön an ihn, denn er hat uns in viele gute Ratschläge gegeben, Werkzeug geliehen und Begeisterung für unser Vorhaben gezeigt.

 

 


 

 

Jetzt gings dann an die richtig coolen Sachen:

-Schall- & Wärmedämmung-

 

Da wir einen Transporter gekauft und die Trennwand herausgenommen haben, musste definitiv eine Schalldämmung rein.

Nach längerer Recherche hatten wir uns für eine Lärmdämmung mit Alubutyl entschieden. Dieses Zeug besteht aus Aluminium und wird als Rollware verkauft. Wir hatten uns für die selbstklebende Variante entschieden, also mussten wir diese nur noch zurecht schneiden und auf die Karoserie im Inneren des Fahrzeugs kleben. Hierbei mussten wir extrem auf unsere Finger aufpassen, weil das Zeug unheimlich scharfkantig ist.

Der große Vorteil am Alubutyl ist, dass es nicht flächendeckend sondern nur großflächig aufgeklebt werden muss.

 

 


 

 

-Wärmedämmung-

 

Da wir in unserem Van auch schlafen und kochen, muss Dakota mit Feuchtigkeit im Wageninneren umgehen können.

Der größte Albtraum wäre, wenn die Dämmung das verdunstete Wasser speichert und es irgendwann im Auto zu schimmeln oder gar zu rosten anfangen würde.

 

Deswegen hatten wir uns für die Wärmeisolierung mit Armaflex AF 19mm entschieden. Armaflex besteht aus synthetischem Kautschuk und bildet eine Wasserdampfsperre. Das heißt, dass kein Wasser aufnimmt und zusätzlich auch noch die äußerliche Hitze extrem gut dämmt. Da wir unser Auto im August 2020 gedämmt haben, können wir dies nur bestätigen. Im Auto hatte es gefühlt 10° weniger als draußen in der Sonne.

 

Wir haben uns für das selbstklebende Armaflex entschieden, welches sich als Fluch und Segen zugleich herausstellte. Das Zeug klebt bombenfest. Das heißt aber auch:

Hast du dich verklebt, bekommst du die Scheiße kaum noch ab. Zudem hatten wir den Dreck am Ende des Tages überall an uns kleben :D

 

 


 

 

-...so wem ist es aufgefallen?-

 

Ja, zwischenzeitlich hatten wir noch den Doppelsitz auf der Beifahrerseite gegen einen einfachen Sitz ausgetauscht, für den Fall, dass während der Fahrt dringend eine eiskalte Limo aus dem Kühlschrank geholt werden muss ;)

 

Nach der Schall- & Wärmedämmung an den Wänden musste natürlich noch der Boden gedämmt werden. Zuvor mussten Kanthölzer auslegt und festgeklebt werden, damit die Siebdruckplatte final angeschraubt bzw. fest mit dem Boden verankert werden konnte.

 

Da die Siebdruckplatte mehrere Löcher besaß, mussten wir diese wieder füllen, da sonst der später zu verlegende Boden evtl. an diesen Stellen nachgeben würde. Also haben wir, kreativ wie wir sind, keksförmige Holzstücke aus einer OSB-Platte heraus geschnitten. Im Anschluss wurden diese dann lackiert und in den Boden geklebt.

 

 


 

 

 

-Einbau von Dachluke & Seitenfenster-

 

Jetzt gings es ans Eingemachte. Wir mussten für den Einbau vom Fenster Löcher in Dakota bohren und sägen. Rückblickend hatten wir einige schlaflose Nächte deswegen und haben uns leider auch ein wenig Angst von Dritten machen lassen. Half dennoch nichts - wir mussten da durch. Immer nachdem Kredo:

 

"Was raus gesägt werden kann, kann bestimmt auch wieder eingeschweißt werden"

 

Zum Glück und dank unseres "handwerklichen Geschicks" ;) ist uns das Einschweißen erspart geblieben. 

 

Da das Blech unserer Karosserie nur wenige Millimeter bemisst, mussten wir Holzrahmen für die Einbaufenster herstellen, da diese sonst keinen Halt am Blech des Wagens gefunden hätten. Also hieß es Maß nehmen.

Anschließend das auszuschneidende Maß auf die Karosserie zeichnen und mit Kreppband abkleben um das umliegende Blech vor Kratzern und Metallspänen zu schützen.

Danach in den Ecken des angezeichneten Fensters mit einem entsprechend großen Bohrer Löcher vorbohren bis das Blatt der Stichsäge durchpasste und los gings mit dem Sägen.

Unsere Empfehlung: zu Zweit geht alles besser. Denn umso mehr du aussägst, desto mehr schwingt das Blech mit und ist schwerer, die Bohrmaschine und das auszuschneidende Stück zu halten. Da sind ein zweites Paar Hände Gold wert.

 

Danach werden die Kanten der ausgesägten Löcher abgeschliffen und mit Rostschutz und Lackfarbe behandelt.

Nach der entsprechenden Trocknungszeit können die Rahmen schon ins Auto geklebt werden und die Einbaufenster daran festgeschraubt werden.

 

Als letztes wird vor allem die Dachluke an den Rändern mit witterungsbeständigem Sikaflex großzügig eingekleistert, damit auch ja keine Flüssigkeit in Form von Schnee oder Regen ins Innere des Fahrzeuges gelangt. Aus reiner Vorsichtsmaßnahme haben wir für beide Fenster jeweils eine komplette Tube Sikaflex verwendet. Hier galt für uns: VIEL HILFT VIEL :)

 


 

 

-Was folgt nachdem Rohbau... der Innenausbau!- 

 

Wir sind wirklich dankbar, dass sich einige Menschen vor uns kreativ an den Ausbau von Möbeln im Transporter/ Campervan gewagt haben. Wir hatten somit eine gute Auswahl an: "So könnten wir es machen" bis hinzu "Auf gar keinen Fall".

 

Wie ihr sehen könnt, haben wir die Hängeschränke direkt in den Van reingebaut. Die Schränke wurden seitlich mit Winkeln in die Karosserie verschraubt und noch zusätzlich an die Deckholme fixiert.

Der Stauraum über dem Fahrerhaus erhielt mit ein wenig Augenmaß, Pappelsperrholz und Scharnieren ein neues Aussehen. 

 

 


 

 

-Wandverkleidung & Einbau der Elektrizität- 

 

Schließlich kommt der erste Teil der Wandverkleidung an die Wand in Form von einfachem Fichtenholz aus dem Baumarkt.

Maßnehmen, zurecht schneiden, abschleifen und im nächsten Schritt alles nochmal abmontieren, um es von beiden Seiten einzulassen, damit das Holz bei entstehender Feuchtigkeit im Bus nicht das gammeln anfängt.

 

Wir haben mehrfach versucht, uns mit Hilfe von etlichen Lektüren und Video Tutorials den Themen Elektrizität & Stromversorgung im Transporter vertraut zu machen.

An dieser Stelle muss ich, Debo, all meinen Lehrer*Innen der naturwissenschaftlichen Schulfächer Recht geben, ich habe absolut kein Verständnis dafür.

Demnach kamen wir relativ schnell zum Entschluss, uns in diesem Fachbereich professionelle Hilfe zu holen. Nach kurzer Recherche im Internet haben wir dann eine Werkstatt in Schöllkrippen gefunden, die all unseren Wünschen nachgekommen ist. Dafür nochmal ein fettes Dankeschön!

 

Unsere Dakota hat nun:

- eine Außenmarkise

12 & 230 Volt Anschlüsse

3 Solarmodule mit insgesamt knapp über 300 Watt auf dem Dach 

2 Lithiumbatterien (insgesamt 330 Ah) die durch die Solarmodule & die Lichtmaschine des Autos geladen werden

Gaskochfeld 

Standheizung

- Rückfahrkamera

 

Wir haben bewusst auf einen Landstromanschluss verzichtet, weil wir autark stehen wollen.

 


 

 

-Parkett verlegen-

 

Bei der Frage des Bodens und den schier endlosen Auswahlmöglichkeiten war uns relativ schnell klar, dass wir zu einem nahegelegenen Fachgeschäft müssen.

 

Laminat wird von vielen auf Grund seiner robusten Eigenschaften bevorzugt Für uns kam das aufgrund des Optik und des Komforts beim Laufen nicht in Frage.

Nach kurzer Diskussion über nötiges Aussehen & Funktion des Bodens, haben wir uns schließlich für Korkparkett entschieden. Die Platten haben wir einfach auf dem Boden verklebt und mussten lediglich ein paar Zentimeter zur Wand Abstand halten, da der Kork sich bei Feuchtigkeit gerne mal etwas ausdehnt. 

 

 


 

 

-Zwischenstand vom Innenausbau-

 

✔ Boden verlegt 

✔ bestehende Seitenwände eingelassen und erneut im Auto montiert

✔ Schrankfassaden gestrichen

 

 


 

 

-Möbelbau-

 

Hobbywerkstatt Gerlach probiert sich aus :)

 

Anfangs erstmal brainstormen und überlegen: wie soll wo und vor allem was stehen? Danach hieß es Maße nehmen und los planen.

Unser ursprünglicher Gedanken war eigentlich, dass Gaskochfeld auf die Fahrerseite zu setzen. Da sich allerdings auf dieser Seite der Benzintank direkt unter der Karosserie befindet und wir für die Gasanlage ein Loch in den Boden bohren mussten, kam das dann doch nicht in Frage. Also mussten wir einen Teil unserer Pläne nochmal umschmeißen.

 

Endgültig befindet sich jetzt auf der Fahrerseite ein Küchenschrank mit verbautem Waschbecken und ausziehbarem Fach für den Kühlschrank. Und gegenüber, auf der Beifahrerseite, befindet sich nun ein weiterer Küchenschrank mit integriertem Gaskochfeld.

 

Das Bett stellte uns auch vor große Herausforderungen. Wir wollten den größtmöglichen Komfort zum Schlafen ausschöpfen aber dennoch genügend Platz für eine kleine Sitzmöglichkeit unterbringen.

Da ich fast 180cm groß bin, haben wir uns dann auf eine Bettgröße von 185cm Länge und 140cm Breite geeinigt.

Wir haben uns für ein richtiges Lattenrost entschieden, welches aber zum um- und abbauen etwas unpraktisch ist. Der untere Teil des Lattenrosts wird zum Schlafen über die Sitzbänke gelegt und tagsüber unter den Matratze verstaut, während 3/4 des Lattenrosts fest mit dem Bett verschraubt ist. Um genauer zu verstehen, was wir meinen, scrollt einfach mal runter.

 

 


 

 

-Nähfertigkeiten werden auf die Probe gestellt-

 

Auf ein gemütliches Lattenrost musste natürlich noch eine gemütliche Matratze. Im Matratzenlager um die Ecke haben wir die handelsübliche Matratze namens Emma erstanden. Da diese ein wenig zu lang war, mussten wir ihr dann noch mit dem Küchenmesser zu Leibe rücken. Insgesamt hat Emma wohl an 15cm Länge verloren und das untere Drittel musste aufgrund der regelmäßigen Ummontage des Bettes auch abgetrennt werden.

 

Die einzelnen Matratzenkomponenten erhielten dann noch jeweils eine Stoffhülle. Da die Matratze von Haus aus einen Matratzenschoner besaß, musste wir diesen einfach nur kürzen und den Reisverschluss umnähen. Für den unteren Teil der Matratze haben wir einen separaten Matratzenschoner genäht werden - dazu ging es in den Stoffladen um die Ecke. Nun kann auch der untere Teil der Matratze mit dem gemusterten Stoff tagsüber als Rückenlehne oder großes Kissen fungieren.

 

Die 40 Jahre alte Nähmaschine, das Erbstück meiner Oma, war absolut Gold wert und hat uns treue Dienste erwiesen.

Für Alle die nicht nähen können, uns eingeschlossen, ist youtube diesbezüglich ein hervorragender Lehrer

Es ist zwar einiges an Faden drauf gegangen, aber die Stoffverkäuferin hatte uns wohlweislich gleich Meterware verkauft ;)  

 

Der Vorhang zwischen Fahrerkabine und Wohn-/Laderaum ist aus Filz genäht und hat am unteren Ende einen eingenähten Holzstab. Somit kann der Vorhang nach Belieben jederzeit aufgerollt werden. 

 

 


 

 

-Fertigmontage der Wandverkleidung & Fliesarbeiten-

 

 

Wie oben schon mal erwähnt, war Dakota in der Fachwerkstatt in Sachen Heizung, Elektrik etc.. Nach dem Einbau der kompletten Elektrik mussten wir diese nur noch hinter der Seitenverkleidung verstecken und die Steckdosen an die gewünschten Stellen montieren.

Da die Wandverkleidung vorab von uns abgebaut worden war, damit wir sie witterungsbeständig gegen Feuchtigkeit behandeln konnten, haben wir das Profilholz mit einem Nummernsystem beschriftet. Das sollte uns eigentlich dabei helfen, die Latten wieder an Ort und Stelle zu setzen. Jedoch weit gefehlt.

 

Kurzzeitig ist das Chaos ausgebrochen, da wir im Eifer des Gefechts bei der Nummerierung eine Zahl und einen Buchstaben ausgelassen haben und die Reihenfolge dann -wer hätte es gedacht- nicht mehr stimmte. Der Fehler ist uns leider lange nicht aufgefallen. Nach kurzer Phase der Verzweiflung sowie einem Bier und einer Tüte Chips haben wir die Latten zum Schluss dann doch richtig an die Wand bekommen :)

 

 

Der aber eigentlich beschissenere Teil war das Anbringen der Fliesen. Da wir zum Zeitpunkt des Fliesens schon November hatten, waren die Außentemperaturen leider nicht die besten Bedingungen für dieses Vorhaben.

Wir sind schier wahnsinnig geworden, weil der Mörtel fast eine Woche benötigte um richtig fest zu werden. Es bröckelte an manchen Stelle immer wieder der Mörtel aus den Fugen heraus weshalb wir die Prozedur mehrmals widerholen mussten.

 

Was aber erstaunlich gut funktioniert hat, war das Teilen der Fliesen. Wir hatten uns für die Mini-Fliesen auf einem Montagegitter entschieden. Das aber hieß, dass wir an mancher Stelle überstehende Fliesen kürzen mussten. Der billigste Fliesen Schneider vom Baumarkt reichte in diesem Fall völlig aus. Anzeichnen, vor ritzen und klack - einfach wegbrechen - absolut easy.

 

 


 

 

-Letzter Feinschliff am Innenausbau-

 

Da sich die Heizung direkt unter unserem Bett und somit im Laderaum des Autos befindet, musste der Heizungsschlauch zum Schutz dringend hinter einer Verkleidung verschwinden. Damit die Heizung ausreichend Luft zum heizen ansaugen kann, benötigte die Verkleidung noch ein Lüftungsgitter.

 

Die Tauchpumpe sowie der Kühlschrank mussten nur noch an unser Strom- und Wasserversorgungssystem angeschlossen werden. Die letzten Feinheiten dazu hat Aida unternommen, da Sie weitaus mehr physikalisches Grundverständnis besitzt als ich.  

 

 


 

 

-Schreinerhilfe & dekorativer Abschluss-

 

Den letzten ausstehenden Teil des Innenausbau haben wir dann von unserem Schreiner des Vertrauens abschließen lassen. Vielen Dank nochmal dafür, lieber Tobi!

Dein Schrank ist mit Sicherheit das Einzige in diesem Auto was wirklich einen 90° Winkel besitzt ;D.

Den Seitenschrank von Tobi haben wir dann noch weiß lackiert damit er zu unseren weiteren Möbeln passt.

 

Für alle Schränke habe ich aus Filz Griffe genäht und mit goldenen Schrauben verschönert.

 

Die Sitzpolster habe ich aus Schaumstoff zugeschnitten und, passend zu den Griffen der Schränke, Hüllen aus Filz genäht. Für die großen Küchenschränke habe ich ebenfalls Filzgurte genäht damit die Schranktüren bei der Fahrt sicher verschlossen bleiben. Diese sind mit Druckknöpfen an den Seiten der Schränke befestigt.

Weiter geht es mit Filz.... Zwischen Fahrerraum und Wohnraum habe ich einen Filzvorhang genäht, den wir bei Bedarf ausrollen.

 

Das Waschbecken haben wir online bestellt, dieses ist handgemacht im mexikanischen Stil. Dafür mussten wir lediglich ein passendes Loch in die Arbeitsplatte sägen und das Waschbecken mit Silikon fixieren.

 

Unsere Messer sind an einer handgemachten Holzleiste befestigt. Sie werden während der Fahrt natürlich abgenommen um den Fahrer nicht zu erstechen :)

 

Des Weiteren haben wir unser Auto mit Makramees und Lichterketten verschönert. Unsere Bücher liegen sicher im Regal und halten mit dem Tau erstaunlich gut stand.

 

Ein großes Highlight sind unsere Weingläser. Man glaubt es kaum aber sie es sind echte Weingläser. Sie haben im Glasboden einen Magneten und sind an einer Magnetleiste befestigt. Die Gläser sind einfach mega gut, sie machen echt was her und bewegen sich selbst auf holprigen Straßen nicht einen Millimeter.

 

Einen Safe für unsere Wertsachen haben wir uns ebenfalls eingebaut.

 

Der Klapptisch wird ggf. an Regentagen genutzt, aber wir sind uns sicher dass wir wenige davon haben werden :)

 

Zum Schluss haben wir uns noch Metallleisten auf der Außenseite des Autos an der Fahrerseite anbringen lassen. An den Leisten können wir Haken reinschrauben um dort Surfbretter zu transportieren. (Aktuell kein Bild vorhanden)

 

Bei der Elektronik haben wir uns dann abschließend auch noch ein bisschen Schnick Schnack gegönnt. Weil Aida recht paranoid ist, haben wir uns einen Gaswarner und eine Alarmanlage eingebaut :)

Dazu haben wir unserem Auto einen GPS Sender mit einer SIM Karte verpasst. Das bedeutet, wir sind wirklich bestens gegen Diebstahl und Überfall gewappnet sind :)

 

Nach ein paar Einkäufen für Proviant geht es auch bald schon los. Die Vorfreude steigt auch von Tag zu Tag.

 

Ich denke wir können endlich los düsen :)

 

 


So, endlich fertig. Weiter geht es bei den Posts "6 Monate durch Europa". Die Reise beginnt :)